Foto: Eduardus Lee
In seinem zweiten Konzert im Rahmen des Telemann-Sommerfests stellt das niederländische Ensemble Combattimento ein Instrument in den Vordergrund, das man nicht unbedingt mit der Musik Georg Philipp Telemanns in Verbindung bringen würde – die Panflöte. Auf der Open-Air-Bühne im Klosterbergegarten erweckt das Ensemble gemeinsam mit dem Panflöten-Virtuosen Matthijs Koene Werke Telemanns und seiner Zeitgenossen zum Leben.
Matthijs Koene gilt international als einer der bedeutendsten Panflötenspieler seiner Zeit. Er ist bahnbrechend; seine Vision und seine Spielweise haben die technischen und expressiven Möglichkeiten seines Instruments enorm erweitert. Dadurch ist es der Panflöte gelungen, in der Welt der klassischen Musik Fuß zu fassen. Matthijs Repertoire umfasst Werke von der Frührenaissance bis zur Musik des 21. Jahrhunderts. Er hat viele Komponist*innen dazu inspiriert, Stücke für die Panflöte zu schreiben - bis heute sind mehr als 200 neue Kreationen entstanden, die zumeist Matthijs gewidmet sind: Solowerke, Kammermusik, Ensemble- und Solokonzerte. Matthijs hat mehrere Auszeichnungen erhalten, die alle einzigartig für den Panflötenspieler sind. So wurde er 2003 mit dem Vriendenkrans des Königlichen Concertgebouw in Amsterdam ausgezeichnet. Vor kurzem wurde die CD 'La Flute de Pan & Quintettes' von Jean Cras mit dem Diapason d' Or ausgezeichnet.
Die Mitglieder des Ensemble Combattimento bringen einen reichen Schatz an Wissen und Erfahrung mit und möchten diesen mit dem Publikum teilen. Gemeinsam bilden sie ein geschlossenes Ensemble, das seit Jahren an einem ganz eigenen Klang- und Spielstil gearbeitet hat und weiter arbeitet: energisch, feurig, stilbewusst. Das Ensemble geht gerne auf sein Publikum zu und möchte klassische Musik lebendig und fesselnd erklingen lassen. Deshalb trifft man sie oft auf kleineren Bühnen an, etwa in schönen Kirchen, intimen Konzertsälen oder einem alten Schloss. Unterhaltsame und informative Erläuterungen während des Konzerts geben einen Einblick in die Hintergründe dieser Musik. Combattimento lotet die Grenzen der barocken Extravaganz und des Spektakels aus. Wie hat die Musik damals geklungen? Darf sie jetzt ein bisschen rauer sein? Könnte sie nur ein wenig langsamer sein? Oder eher dynamischer? Das Ergebnis sind spannende und energiegeladene Konzerte, mit denen das Ensemble sein Publikum überrascht und in Spannung versetzt.
Georg Philipp Telemann
Suite in Es-Dur TWV 55: Es2
Johann Heinrich Schmelzer
Polnische Sackpfeiffen, für zwei Violinen und Continuo
Chiel Meijering (*1954)
Contemplating Final Farewells, für Panflöte, Oboe, Cembalo, Theorbe und Streicher (2020)
Johann Friedrich Fasch
Sonate in d-Moll FaWV N:d3
Georg Philipp Telemann
Polonoise & Pastourelle in D-Dur TWV 41:D3-4
Georg Philipp Telemann
Sonata Polonese in a-Moll TWV 42:a8
Christoph Graupner
Concerto in G-Dur GWV 333