Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung Magdeburg
Telemann-Zentrum stark bei Bach-Konferenz in Leipzig vertreten
13.06.2023 17:04
Das gegenwärtig in Leipzig stattfindende Bachfest steht ganz im Zeichen der Neubesetzung des Thomaskantorats 1723. Nachdem der aus Magdeburg stammende und inzwischen in Hamburg wirkende Komponist Georg Philipp Telemann seine Wahl in dieses Amt aus verschiedenen Gründen nicht angenommen hat und auch andere Komponisten ihre Bewerbungen zurückgezogen haben, war der Weg in dieses bedeutendste städtische Musikdirektorat in Mitteldeutschland frei für Johann Sebastian Bach. 300 Jahre nach diesem folgenreichen und bis heute nachwirkenden Dienstbeginn Bachs in Leipzig widmet sich vom 15. bis zum 17. Juni auch eine hochkarätig besetzte Wissenschaftliche Konferenz der „Neubesetzung des Thomaskantorats im Jahr 1723 und der Geschichte der evangelischen Kirchenkantate um 1720“.
Das Telemann-Zentrum Magdeburg ist bei dieser Tagung mit Dr. Brit Reipsch, Ralph-Jürgen Reipsch und Dr. Ute Poetzsch stark vertreten. In ihren Beiträgen werden der Formenreichtum der Kirchenmusik jener Zeit, Telemanns vielfältige Konzepte in Bezug auf die Anlage der Musik für ein Kirchenjahr und die Beziehungen zu einem Textdichter behandelt, dessen Poesie sowohl Telemann als auch Bach vertonten.
Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach trafen sich in jungen Jahren häufiger und standen im engen Austausch zu musikalischen Entwicklungen ihrer Zeit. Telemann ist der erste und früheste Herausgeber einer Komposition von Johann Sebastian Bach. Für ein freundschaftliches Verhältnis beider spricht, dass Telemann über Bachs zweitältestem Sohn Carl Philipp Emanuel die Patenschaft ausübte. Dieser folgte ihm im Amt des städtischen Musikdirektors in Hamburg.
Veranstalter der Konferenz: Bach-Archiv Leipzig gemeinsam mit den Musikwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Halle-Wittenberg und Mainz.
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